Donnerstag, 30. September 2010

Arusha - Wasso (Maasai-Land) - Endulen (Ngorongoro Region)

Grund und Idee für diesen Trip entstand bereits in Österreich, als ich erfahren habe, dass Heini Staudinger, Chef der Waldviertler Schuhwerkstatt, zwei Spitäler im Norden von Tanzania finanziell unterstützt. Nach einer eMail, einem Telefonat und einem kurzen persönlichen Treffen war alles klar und alles nötigen Kontakte für den Trip geknüpft. 

Von Morogoro nach Arusha fahren meherer Langstrecken-Buslinien, die alle um die 10 h für besagte Strecke benötigen. Arusha ist das Hauptreiseziel für Safari-Touristen, entweder um die Serengeti, die Ngorongoro Conservation Area, Lake Natron oder Lake Manyara um die bekannteren Gebiete zu nennen zu besichtigen. Glücklicherweise ging die Fahrt auch durch Moshi, eine kleinere Stadt weiter nörlich von Arusha. War zwar ein kleiner Umweg wegen der Infrastruktur hier, haben dabei jedoch einen herrlichen Blick auf die sonnige Spitze des Kilimanjaros gehabt. Moshi ist Hauptreiseziel für Bergsteiger und Wanderer die den Kilimanjaro erklimmen wollen. Hatten diesen Plan ursprünglich auch, die Kosten sind jedoch ziemlich astronomisch und deswegen halten wir lieber am Slogan des gleichnamigen Bieres „Kilimanjaro“ fest: If you can’t climb it, drink it!
 




Als wir in Arusha angekommen sind und im Hostel eingecheckt haben, haben wir auch gleich ein bekanntes Gesicht getroffen. Kerstin, eine deutsche Austauschstudentin, die schon seit Anfang des Jahres in Tanzania verweilt, war mit ein paar Freunden in Arusha um auf Safari zu gehen. Haben uns dann auch überreden lassen auf „ein“ Bier zu gehen. Nach insgesamt 3h Schlaf haben wir dann ziemlich Früh zum Arusha Airport müssen, von dem aus wir mit Flying Medical Service (FMS) mit einer kleinen Propellermaschine nach Wasso geflogen sind.
 
Ol Doinyo Lengai - "Gottesberg" - aktiver Vulkan






typisch kreisförmige Maasai Boma (Dörfer)



 
In Wasso sind wir von einem Fahrer des Spitals abgeholt worden und haben dann auch gleich den Schweizer Administrator, Claude, getroffen, der seit 2,5 Jahren das Krankenhaus leitet.
 
Kurzer geschichtlicher Auszug:
Die beiden Krankenhäuser (Wasso und Endulen – das wir danach besucht haben), würden in den 60ern und 70ern von Herbert Watschinger, einem österreichischen Arzt aufgebaut. Nach seinem Tod 1991 ist die österreichische Entwicklungshilfe eingesprungen um die Finanzierung weiter sicherzustellen. Nachdem diese sich jedoch Mitte/Ende der 90er zurückgezogen hat, wurde die österreichische Watschinger-Foundation gegründet um die Spitäler nicht schließen zu müssen, da die TZ-Regierung nur 60% der Kosten trägt. Heini hat Herbert Watschinger in den 70ern getroffen, als er mit einem Freund mit dem Moped durch Afrika unterwegs war. Heini bringt insgesamt 15% der jährlichen Kosten auf und hat mit seinem Magazin „Brennstoff“ auch eine große Leserschaft die er mit Informationen und Geschichten erreicht.
 
Soviel zur Geschichte ... nach einem kurzen Rundgang im Spital haben wir auch Claudes Familie und Maasai (fälschlicherweise oft Massai geschrieben) kennengelernt und unglaubliche Maasai-Geschichten vom Löwen jagen, über Büffelangriffe und deren Verhalten beim Verfolgen von Menschen bis hin zu Leoparden-Übergriffen auf Menschen gehört. Erstaunlicherweise gilt der Büffel als das gefährlichste Tier der „Big 5“, danach kommen der Leoparde, der Löwe, das Nashorn und der Elefant.
 
Durch die Bekanntschaft mit diesen Maasai haben wir dann auch die Möglichkeit bekommen eine männliche Beschneidungsfeier zu besuchen. Uns war anfangs nicht unbedingt wohl bei dem Gedanken, haben die Beschneidungs selbst jedoch nicht gesehen, da diese am Vormittag vollzogen wird und wir erst nachmittags im Boma (Maasai-Dorf) angekommen sind. Haben etwa eine Stunde durch karge Landschaft laufen müssen um im besagten Boma anzukommen. Makabere Details zur Praktik der Beschneidung erzähle ich gerne ausführlich zu Haus, bspw. dass der zu beschneidende Junge das Messer am Vortag selbst schärfen muss – macht er gute Arbeit, erspart es ihm Schmerzen, bis hin zu diversen Ritualen.
 
In einem Gespräch mit unseren beiden Guides – Emmanuel und Lemayan – haben wir dann auch einiges über die Geschichte der Maasai, deren Umgang mit Werkzeug (zB mit der Rungu – Art Stock zur Kastrierung von Tieren und Enthäutung), Familienzusammengehörigkeit, Probleme der heutigen Zeit usw. gehört. Erzähle alle Geschichten darüber gerne dann zu Hause, dieses Kapitel ist ja ohnehin schon so lang :)
 



Lemayan, ich, Elvira, Emmanual


Maasai-Krieger


feierlicher Tanz


Maasai-Hütte - wird von den Frauen aus Holz und Kuhmist gebaut, da Maasai früher ein Nomadenvolk waren und die Häuser leicht gebaut waren. In den Häusern gibt es eine Feuerstelle, wodurch die Gefahr von Atemwegserkrankungen enorm ist. Der Zaun rundherum soll vor Tieren schützen.



 
Von Wasso nach Endulen, dem bereits erwähnten zweiten Watschinger-Spital in der Ngorongoro Region, sind wir mit einem Bus durch die Serengeti gefahren. Die holprigen Straßen waren jedoch das geringere Problem. Wir waren mit ungefährt 120 anderen Leuten in einen Bus gezwängt, was absolut zu den wenigen nicht zu empfehlenden Erfahrungen hier zählt.
In Endulen haben wir dann wiederum das Spital besucht, wo wir auch erstmals Fotos machen konnten.
 
erbaut von 1974-75

Aufnahmezimmer mit dem Administrator von Endulen

Minor Operation Theatre - Operationsraum für kleinere Eingriffe

Röntengerät


Haben auch ein paar schöne Fotos von den Landschaften um Wasso und Endulen gemacht. Endulen liebgt ja in der Ngorongo Region, von der man auch sagt dass sie das Bilderbuch Afrikas sei – wahnsinnig schöne Landschaft. Denke wir werden dort auf jeden fall nochmal vorbeischauen um eine Safari in der „Ngorongoro Conservation Area“ machen, von der man sagt, dass man alle Big 5 antreffen kann. Der Unterschied einer Conservation Area zum National Park ist der, dass in der Conservation Area auch Menschen leben, was in National Parks normalerweise verboten ist. Neben den beiden Bezeichnungen gibt’s es dann nach den Begriff „Game Reserve“, was hier jedoch der Unterschied zum National Park ist habe ich bereits wieder vergessen.
 
Wasso-Region

Serengeti

Bus durch die Serengeti

Empakaai-Krater



Straße beim Ngorongoro-Krate




 
Wir waren während des Trips aber auch nicht untätig und haben einige Interviews für unsere Masterarbeit geführt, ein Seminar gehalten und uns im generellen weiter in die Materie eingelesen. Wie das aussieht seht ihr hier:
 



 
Zurück nach Arusha gings dann wieder mit dem Flieger und nach Morogoro mit einem „Express-Bus“, der nicht ganz so schnell wie gedacht unterwegs war. Statt 10 Std. hat er 9 gebraucht. In Mzumbe haben wir dann auch Vicky und Fazi getroffen, die bereits seit 4 Tagen in Tanzania waren und mit Uni-Vorstellung etc. eingedeckt waren.

Samstag, 18. September 2010

Zanzibar - Paje, East Coast


Nach zwei Tagen Ruhe, einer Campustour und einigen Gesprächen mit unserem Betreuer sind wir dann nach Zanzibar weiter. Das angenehme dabei war, dass wir zum Fähren-Hafen gebracht und von dort auch wieder abgeholt wurden, da ziemlich oft Autos von der Uni zwischen Mzumbe und Dar hin- und her fahren. Busfahren in Tanzania ist dagegen anstrengend und in manchen Teilen auch nicht unbedingt das größte Vergnügen – dazu aber später.  

Die Fahrt von Dar Es Salam nach Stone Town, Zanzibar, hat ungefähr 3 Std. gedauert, war aber ziemlich angenehm vom Wellengang. Da wir erst ziemlich spät in Dar angekommen sind, hat man uns abgeraten mit dem üblichen Transportmittel – Dalla Dallas (Kleinbusse) zu fahren. Da auch noch Ramaddan war und die Leute um die Zeit Fastenbrechen, sprich anfangen zu essen, war es auch unklar ob überhaupt ein Dalla Dalla nach Paje, an der Ostküste, wo wir ein Banda (kl. Hütte) reserviert  hatten, fährt. Haben uns dann ein Taxi genommen mit einem ziemlich lustigen Fahrer und waren gegen 8 Uhr abends am Ziel.  

Waren in Paje in Teddy’s Place untergebracht, aus den geplanten 10 Tagen Aufenthalt wurden schnell 15. Teddy’s Place gehört teilweise deutschen Sponsoren und wird auch jederzeit von zwei Deutschen vor Ort gemanaget. Die Zeit in Zanzibar war super, schneeweißer Strand, türkis-blaues Meer und gutes Essen. Haben sofort einen Australier – Ben, und einen Biten – Paul kennengelernt und die Deutschen Manager – Markus und Nadine, sowieso. Nadine’s Bruder Kai ist dann auch noch zu Besuch gekommen – waren also ne ziemlich große Partie. Neben Schnorcheltrips, einer Blue Safari auf eine einsame sel und einem Sonnenuntergang Ausflug stand auch noch ein Kitesurf-Kurs am Programm – hab mich dafür dezidiert gegen einen Tauchkurs entschieden, so viel Kohle hab ich jetzt auch nicht. Tauchkurs wird dann gemacht, sobald ich nächstes mal wieder irgendwo im Paradies bin und schon bisl Kohle verdiene :) 

War aber gut so, hat echt Spaß gemacht und den ganzen Tag am Strand rumliegen und nichts tun hat mich auch nicht unbedingt so gefreut.



nettes Haus "am" Strand


ziemlich dekadent: Driving Range am Strand

Schnorcheltrip





Hummer, Calamari, Octopus, etc.

Sonnenuntergang



unsere Unterkunft

Bar

Eingang zur Bar, im Bild: Pepe, der dümmster Hund auf Zanzibar

Blue Safari



Blue Safari - auf einer unbewohnten Insel



am Strand vor Teddy's Place
Weg zum Strand
junge Mangroven ...

... bis sie zum Baum zusammenwachsen